Beschreiben Sie in 4-5 Sätzen Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit und was Sie daran besonders schätzen.
Als Verantwortliche für Bildung und Vermittlung im Museum.BL in Liestal konzipiere und verantworte ich sämtliche Vermittlungsangebote für alle Zielgruppen im Museum.BL. Bisweilen betreue ich als Projektleiterin auch Ausstellungen.
Ich schätze die Kreativität und die Spontaneität meiner Tätigkeit. Zahlreiche Projekte laufen nebeneinander, ich bin mit vielen Leuten im Austausch und kein Tag gleicht dem anderen. Dadurch, dass das Museum.BL mit der Archäologie Baselland fünf Sammlungen betreut, beschäftige ich mich als Wissensvermittlerin mit unterschiedlichsten Themen und Fachrichtungen – von Biodiversität über historische Textilien bis hin zu steinzeitlichen Überlebenstechniken.
Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Beruf gekommen?
Einige Monate nach Beginn meines Postdoc-Projekts zur Altnordischen Literatur an der Universität Basel entdeckte ich zufälligerweise die Stellenausschreibung des Museum.BL. Interessiert an der Breite der Aufgaben und v. a. der Verbindung von Natur und Kultur bewarb mich spontan.
Welche Fächerkombination haben Sie an welcher Uni studiert?
An der Universität Zürich begann ich mit Allgemeiner Geschichte, Ethnologie und Nordistik und schloss schliesslich das Studium in Nordistik, Allgemeiner Geschichte und Schweizer Geschichte ab. Ich promovierte zu einer dänisch-norwegischen Naturgeschichte aus dem 18. Jahrhundert und verbrachte diverse Forschungsaufenthalte an Universitäten in Kopenhagen und Oslo.
Was hat Sie zu einem Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften bewogen?
Mein seit Kindsbeinen ausgeprägtes Interesse an Büchern aller Art und – nach einem Austauschjahr während des Gymnasiums – besonders an der skandinavischen Literatur und Kultur.
Was ist das Wichtigste, das Sie aus Ihrem Studium für Ihre berufliche Tätigkeit mitgenommen haben?
Das Studium erweiterte meine Fähigkeiten, eigenständig zu arbeiten, grosse Projekte strukturiert durchzuführen und termingerecht abzuliefern. Es förderte die analytische Arbeitsweise, die bei der Vermittlung von Wissen an ein breites Publikum zentral ist.
Welche Tipps geben Sie angehenden Studierenden der Sprach- und Literaturwissenschaft mit auf den Weg?
Auch das Studium eines sogenannten ‚Orchideenfaches‘ wie der Nordistik bietet eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn – aber wie überall ist viel Engagement und Durchhaltewillen gefragt. Humor und Neugierde und eine gewisse Reflexionsfähigkeit sind dabei nicht unwillkommen.
Juli 2019