Beschreiben Sie Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit und was Sie daran besonders schätzen.
Ich bin seit ca. 2009 mit der strategischen Entwicklung der Doktoratsausbildung an der Universität Basel betraut.
Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Beruf gekommen?
Nach meinem Studium in Geschichte und Germanistik hatte ich eine Assistenz am Historischen Seminar. Nach Auslaufen dieser Assistenz habe ich mich auf Stellensuche begeben, u.a., um berufsbegleitend meine Dissertation fertig zu schreiben. So habe ich mich im Jahr 2000 erfolgreich auf eine Teilzeitstelle an der Universität Basel im Ressort Chancengleichheit der Universität Basel beworben. Ich habe dort die ersten Fortbildungskurse für Doktorandinnen und Postdocs organisiert (Karriereplanung, Projektmananagement u.ä.) und die verschiedenen lokalen und nationalen Mentoringprogramme mit aufgebaut. Diese Stelle hatte es mir auch erleichtert, mich innerhalb der Uni weiter zu entwickeln. So habe ich mich erfolgreich für eine Stelle im Vizerektorat Foschung als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Fachverantwortung für die Geistes- und Sozialwissenschaften beworben. Ich habe z.B. an der Uni-Strategie 2007 sowohl inhaltlich wie operativ mitgearbeitet, Berufungskommissionen und verschiedene Institutsevaluationen begleitet.
Schliesslich kam der vorerst letzte Schritt meiner beruflichen Weiterentwicklung: das Rektorat hat mir die Verantwortung für die Entwicklung der Doktoratsausbildung an der Uni Basel übertragen. So bin ich inzwischen nicht mehr nur für die Geistes- und Sozialwissenschaften, sondern für alle Fakultäten zuständig. Seit ca. 2009 arbeite ich in diesem Bereich. inzwischen hat die Uni Basel über 30 Doktoratsprogramme, die in verschiedenen Fakultäten beheimatet sind.
Welche Fächerkombination haben Sie an welcher Uni studiert?
Hauptfach: Neuere und allgemeine Geschichte
Nebenfächer: mittelalterliche Geschichte, Sprachwissenschaft/mittelalterliche Literatur
Was hat Sie zu einem Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften bewogen?
Sprache und Kommunikation interessieren mich sehr. Diese Kompetenzen gehören heute zu meinen wichtigsten „Werkzeugen“. Ich muss einen Draht zu Personen bekommen, die in einer ganz anderen Wissenschaftskultur verankert sind als ich.
Was ist das Wichtigste, das Sie aus Ihrem Studium für Ihre berufliche Tätigkeit mitgenommen haben?
- Mich in ein Thema vertiefen zu können;
- Ergebnisse erarbeiten, Konzepte entwickeln,
- das Verständnis für die diskursiven Prozesse in verschiedenen Formen der Kommunikation und Information
Welche Tipps geben Sie angehenden Studierenden der Sprach- und Literaturwissenschaft mit auf den Weg?
- Die Freude an der Wissenschaft behalten, auch wenn man zwischendurch einen Durchhänger hat.
- Sich mit KollegInnen oder Assistierenden, Dozierenden und FreundInnen austauschen!
- Bottom up Arbeitsgruppen zu Themen, die einen interessieren!
- Mindestens einmal während des Studiums eine Tagung oder sonstige Veranstaltung mitorganisieren
- Auch mal auf einer anderen disziplinären Wiese grasen – erweitert den Horizont (zunehmend wird die Wissenschaft sowieso immer interdisziplinärer!)
- Neben der Fachausbildung rechtzeitig an die Berufsqualifizierung im engeren Sinn denken - sei das auf Stufe Master oder Doktorat und …
- unser Kursangebot für überfachliche Kompetenzen nutzen. Das hilft enorm, z.B. bei der Entscheidungsfindung, ob man in die Privatwirtschaft, den Dienstleistungssektor, die Verwaltung (Bund, Kantone etc.) oder in die Wissenschaft ☺ gehen will
- Netzwerk auch nach dem Studium pflegen – Alumni beitreten
Weitere Bemerkungen zu Ihrem Studium, Ihrem Beruf?
Meine gegenwärtige Tätigkeit ist sehr strategisch. Das heisst, man ist „unter Beobachtung“ der Unileitung und muss auch immer wieder Rückschläge hinnehmen. Das ist spannend, aber zwischendurch auch frustrierend. Man braucht eine dicke Haut!
Dezember 2014